Agroforst ist eine Bewirtschaftungsform, bei der Bäume mit Acker- oder Weideland kombiniert werden.
Wir haben auf unserem Hof bereits 2017 das erste Agroforstsystem aufgebaut: In unserem Hühnerauslauf haben wir Hecken und Obstbäume gepflanzt.
Ursprünglich als Waldrandbewohner, halten sich Hühner gerne dort auf, wo sie schnell in Deckung gehen können und so vor Greifvögeln geschützt sind. Die Sträucher und Bäume spenden außerdem Schatten und schützen die Fläche vor Austrocknung. Somit dient der Agroforst dem Tierwohl. Unsere Idee ist es, enger mit der Natur zusammenzuleben und dabei aus der gesunden Vielfalt heraus durchaus auch ökonomischen Nutzen zu ziehen.
Zur Umrandung unseres Hühnerauslaufs haben wir Energieholzhecken und Wildhecken gepflanzt. Aus dem Energieholz gewinnen wir später Hackschnitzel, die unter den Hühnerställen zur Stickstoffbindung ausgebracht werden. Die Baumarten der Energieholzhecken sind Pappel, Weide, Ahorn, Esskastanie und Flatterulme.
Die Wildhecken stehen am Wanderweg zum Zaun und bieten neben den Hühnern auch Insekten, Vögeln und anderen Kleintieren Lebensraum und Schutz. Außerdem verschönern sie den Wanderern mit ihrer Vielfalt den Anblick am Zaun.
Hier stehen zum Beispiel Holunder, Schneeball, Sanddorn, Wildbirne, Ginster, Weißdorn und viele mehr.
In der Fläche des Hühnerauslaufs haben wir über 150 Obstbäume gepflanzt. Auch die Obstbäume geben den Hühnern Deckung von oben, so dass sie die ganze Auslauffläche nutzen können. Gleichzeitig hoffen wir, dass wir in der Zukunft auch Obst ernten können.
Bei der Auswahl unserer Obstbäume haben wir verschiedene Apfel- und Zwetschensorten mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten gesetzt. Außerdem gibt es Pfirsiche, Quitten, Aprikosen und Baumhaseln.
In den nächsten Jahren werden wir auch auf unseren Ackerflächen Agroforst anlegen. Hier werden Baumstreifen gepflanzt, die vor allem dazu dienen, das Wasser in der Fläche zu halten und den trockenen Böden Schutz vor Winderosion bieten.
Im April 2021 haben wir auf einem unserer Äcker 2030 Pappeln und Robinien gepflanzt. Bilder dazu gibt es hier.
Durch den Klimawandel werden einerseits die Sommer länger und trockener. Andererseits kommen Niederschläge vor allem in einzelnen Starkregenereignissen. Das Wasser kann dann von den trockenen Böden nicht ad hoc aufgenommen werden und geht verloren.
Durch Bäume auf der Fläche werden tiefere Wurzelräume erschlossen. Dadurch kann das Wasser besser im Boden infiltriert werden. Während die Ackerfrüchte geerntet werden, stehen die Bäume ganzjährig auf der Fläche. Sie binden also auch langfristig CO2 in Form von Kohlenstoff und bauen Humus auf. Oberirdisch schützen sie die trockenen Böden vor Winderosion. Im Sommer schaffen sie durch die Verdunstung der Blätter ein Mikroklima, das die Ackerfrüchte kühlt und vor zu starker Verdunstung schützt.
Sobald es wieder möglich ist, bieten wir Hofführungen an. Bitte kontaktieren Sie uns für nähere Informationen.